Briefzustellung à la degewo
Geschrieben von Markus Stanczyk am
Um in das Haus zu gelangen, muß man durch eine Toreinfahrt gehen. Auf der einen Seite dieser Einfahrt hängt ein Glaskasten. Normalerweise wird dieser Glaskasten vom Vermieter benutzt, um irgendetwas mitzuteilen, und von Paketboten mißbraucht, die nicht willens oder in der Lage waren, ihre Pakete abzuliefern, um dort Benachrichtigungskarten anzubringen.
Dieses Mal hat jemand einen Brief, wie es auf dem am 29. November 2024 aufgenommenen Foto zu sehen ist, zwischen den Glaskasten und die Wand der Toreinfahrt geklemmt. Die Aufnahme ist zwar schon ein bißchen länger her. Allerdings ist das Problem immer aktuell.
Daß dort ein Brief zu finden ist, ist ungewöhnlich, denn das Haus ist so gut ausgestattet, daß zu jeder Wohnung ein mit einem Schlitz versehener Metallkasten gehört, der dazu geeignet und vorgesehen ist, Briefe aufzunehmen. Daher wird dieser Kasten auch Briefkasten genannt. Er ist übrigens auch zur Aufnahme der Benachrichtigungskarten der Paketzusteller nutzbar.
Was ist nun an diesem Brief das Besondere?
Betracht man den Brief, so fällt auf, daß er ohne eine Briefmarke daherkommt. Es gibt auch keine Hinweise, daß er auch Frankiermaschine durchlief. Er wurde also nicht in die vertrauenswürdigen Hände eines Postzustellungsunternehmens gegeben.
Dem Urheber dieses Briefes war der Inhalt wohl so wichtig, daß er sichergehen wollte, daß der Brief seinen Adressaten auch erreicht. Um dieses Ziel zu erreichen, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder stellt er den Brief selber zu oder es macht ein anderer Mitarbeiter der degewo. Ich schließe aus, daß es der Urheber selbst war, denn – davon gehe ich aus – dann hätte der Brief seinen Adressaten erreicht. Es war also ein anderer Mitarbeiter.
Es kann verschiedene Gründe geben, warum der Brief nun zwischen den Glaskasten und die Wand der Toreinfahrt gelangte:
Der andere Mitarbeiter kann ihn gleich bei seiner Ankunft dort hinterlassen haben.
Der andere Mitarbeiter hat den zu diesem Adressaten gehörenden Briefkasten nicht gefunden und ihn dann dort hinterlassen.
Der andere Mitarbeiter hat ihn in den Briefkasten eines anderen Mieters geworfen – aus welchen Gründen auch immer – und dieser andere Mieter hat in dort hinterlassen.
Sicherlich kann es auch noch andere Gründe geben, warum der Brief dort hinterlassen wurde. Welcher Grund der wahrscheinlichste ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist keiner der genannten Gründe so abwegig, daß ich ihn ausschließen möchte.
Der zwischen Glaskasten und Wand hinterlassene Brief ist nicht nur ein Kuriosum, sondern hat auch eine rechtliche Bedeutung: Sollte nämlich die degewo mal zu irgendeiner Gelegenheit behaupten, daß ein Brief durch einen ihrer Mitarbeiter zugestellt worden und dieser Brief daher auch angekommen sei, weil alle Mitarbeiter ihre Arbeit ordnungs- und pflichtgemäß erledigen, so ist hier ein Nachweis, daß dem nicht so ist.
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